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Der Dietrich – Wilhelm – Platz zu Hiddingsen und die “Vogelstange“

Mit der Traditon unseres Vereines ist unser alter Schützenplatz oberhalb Hiddingsens zwischen Lendringsen und Steinkiste

seit jeher verbunden. Dieser Gittermast ist das originale obere Drittel unserer alten “Vogelstange“, die dort seit 1966 viele

Jahre ihren Dienst tat. Hier in unserer Halle steht sie nun, um uns an die schönen Momente unter der Vogelstange zu

erinnern. Seit 1998 wurden unter ihr keine Feste mehr gefeiert, da wir seitdem hier an unserer Schützenhalle auf eine

mobile Vogelstange anlegen, um unseren König zu ermitteln.

Vor dem Schützenfest war es damals genau wie das Laubholen ein festes Ritual, den Kugelfang zum Dietrich-Wilhelm-Platz

zu bringen. Der hölzerne Kugelfang sollte nicht ständig der Witterung ausgesetzt sein und wurde über das Jahr an der

Schützenhalle gelagert. Im Wechsel wurde er jedes Jahr von zwei Hiddingser Landwirten mit dem Trecker-Frontlader zum

Platz gebracht, um ihn dort in den Gittermasten (einen umfunktionierten Strommasten der VEW) einzuhängen. Eine

ebenfalls über den Winter eingelagerte Seilwinde wurde montiert und das Seil über die Umlenkrolle geführt, um es dann

am Kugelfang einzuhängen. Eine Person musste gelegentlich den Masten hochklettern, um die Umlenkrollen

abzuschmieren. Selbstverständlich kam bei den Beteiligten bei dem einen oder anderen Bier oder Klaren erste

Schützenfestvorfreude auf.

Bevor es diesen Gittermasten mit Kugelfang gab, wurde das Gewehr ganz simpel auf eine Stehleiter frei ohne Halterung

aufgelegt. Der Schützenvogel wurde in luftiger Höhe auf einer Vogelstange freischwebend aufgesetzt. Es gab keinerlei

Auffangmöglichkeiten für die Geschosse, noch hunderte Meter hinter der Vogelstange fiel die Munition zu Boden, wo sich

am besten niemand aufhielt.

Um dieses sicherer zu gestalten, wurde ab 1963 für kurze Zeit stehend auf einen Kugelfang aus Holz in der Böschung

geschossen. Der Kugelfang wurde ringsum zusätzlich mit Strohballen eingefasst. Das Schießen fand in dieser Zeit also

waagerecht mit einer Flugbahn der Geschosse etwa 1,80m über dem Boden statt. Das Gewehr wurde lose durch ein

zwischen zwei Pfosten montiertes Rohr zur Schussabgabe aufgelegt, durch das Rohr war die Schussrichtung grob

vorgegeben. Alles Dinge, die nach heutiger Norm undenkbar wären. Auch das gesellige Treiben direkt um den Schützen

würde heute zu einem Abbruch des Schießens durch die Behörden führen.

Mit Einführung des Gittermastes wurde dann wieder schräg in “gewohnter Weise“ auf den Vogel angelegt. Eine feste

Gewehrauflage, in welche das Gewehr fest eingespannt wurde, erlaubte das Zielen nur noch im Bereich des Kugelfangs.

Nach dem Aufmarsch der Schützen wurde der Vogel genau wie heute vor dem Schießen in den Kugelfang gehängt.

Unterschied jedoch zu heute war das Hochkurbeln über die Seilwinde von Hand von jeweils zwei Personen. Die vier bis

sechs Freiwilligen bekamen für ihre vorbildliche Leistung des “Hochkurbelns“ selbstverständlich direkt an Ort und Stelle ein

Freibier.

Sicherlich gibt es viele schöne Geschichten über unserem Dietrich – Wilhelm – Platz. Zum Beispiel gab in dem Jahr 1989

eine spontane Ausnahme in Sachen Gewehrhalterung. Der in diesem Jahr sehr zähe Vogel wollte einfach nicht von der

“Stange“. Nach mehrmaliger Organisation neuer Munition wurde bei Einbruch der Dunkelheit der Kugelfang

heruntergekurbelt und von einem PKW angeleuchtet. Einzige Möglichkeit, weiter zu schießen war nun mal das Anlegen

freihändig. Es gibt nichts Schlimmeres, als keinen neuen König zu haben.

Jung und Alt!!! Stellt euch unter unsere “Vogelstange“ und erzählt reichlich von den schönen Momenten.

Historie zu unserer Vogelstange – Auszüge aus Protokollen unseres Vereins:

  • Hauptmann W. Wallrabe würde den Kies für das Fundament spenden
  • Eine Seilwinde sei bereits vorhanden Drahtseil besorgt
  • Drahtseil besorgt Fahnenoffizier W. Römling
  • Die VEW in Arnsberg wird wegen eines Gittermastes angeschrieben
  • Man holt den neuen Kugelfang rechtzeitig zum Fest 1966 fertig zu haben
  • H. Trelle und H. Uhe sind zuständig für den Vogel
  • Gittermast der VEW wird am 31.03.1966 in Schmallenberg abgeholt
  • 6 m³ Fertigbeton werden geordert
  • von mehreren Schützen wird die Schalung vorbereitet
  • am darauffolgenden Samstag wir der Mast aufgestellt
  • Anfang Mai erscheint im Soester Anzeiger ein Bericht über die Fertigstellung der neuen Vogelstange und

des neuen Festplatzes an der Steinkiste

  • 08.07.1966 besonderer Dank auf der Versammlung an Heinz Volke und Georg Uhe und allen

Mitwirkenden und deren Fahrzeugeinsatz und tatkräftige Hilfe

  • Verwerfung der Vogelstange aus Sicherheitsgründen wegen Korrosion an Nieten und Schweißstellen 1997 /98
  • seither Vogelschießen auf eine mobile Vogelstange,

für kurze Zeit auf einen fahrbaren Gittermast und später auf einen Teleskop-Lader

 

 

 

Der Vorstand wünscht allen
Schützen, Gästen und Freunden
viele schöne Stunden unter unserer
„alten Vogelstange“

 

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