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Die Geschichte von Ruploh

In vorgeschichtlicher Zeit befand sich im Gebiet von Deiringsen und Ruploh eine Siedlung der Rössener Kultur, die zunächst 1934 und dann im Zuge des Baus der BAB 44 in den 1970er Jahren archäologisch untersucht wurde.

Ruploh selbst wird im Jahr 1249 als „Rupenlo“ erstmals erwähnt[1] und dürfte im 10. oder 11. Jahrhundert als Rodungssiedlung entstanden sein.[2]

Die Entstehung des Namens „Ruploh“ lässt sich wohl auf das Altsächsische beropta ‚berupfen‘[3], mittelniederdeutsch ,ropen, roppen, rofen ‚rupfen, raufen, zausen‘[4] zurückführen. Der Name „Ruploh“ (Roppenloh)[5] bezeichnet also eigentlich einen Wald (Loh), in dem Laub für Futterzwecke von den Ästen gerupft wurde.

Zu jener Zeit haben viele Wälder im Soester Stadtgebiet der Gewinnung von Laubheu gedient, welches an das Vieh verfüttert wurde. In mehrjährigem Abstand wurden Zweige von den Bäumen abgeschnitten (Schneiteln). Das hieraus gewonnene Laub wurde getrocknet und für die Winterfütterung der Tiere verwendet. Bis in die Neuzeit hatte diese Art der Futtergewinnung eine erhebliche Bedeutung.[6] In der Soester Holzordnung von 1590 wird unter Punkt 20 ausdrücklich das „Laubstreuffen“ verboten. Ziel dieses Verbotes war die Gewinnung von Starkholz.[7] Unter Punkt 12 der Verordnung heißt es weiter: „Unterholz, Heister und Buchenstämme sollen geschont und nicht abgehauen werden.“ Laubheu wurde also von den Bäumen geroppt, gerupft oder gerauft.

Die Herren von Volmestein und deren Nachfolger hatten in R. seit dem Mittelalter Besitzungen. 1879/1880 wurde der heute noch existierende, jetzt unmittelbar nördlich an die Autobahnanschlussstelle „Soest“ angrenzende Friedhof von Ruploh angelegt.[8]

Am 1. Juli 1969 wurde Ruploh aufgrund des Soest/Beckum-Gesetzes in die Kreisstadt Soest eingegliedert.[9]

Im südlichen Gebiet des Ortsteils waren bis 1995 Flugabwehrraketen stationiert, unter amerikanischer Regie in den 1980er Jahren vom Typ Nike Hercules, ausgestattet mit Atomsprengköpfen.[10]

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